Niedrige Sterbe-Rate: Beweis für Harmlosigkeit von Corona?
Corona-Relativierer verweisen gerade häufig auf das Ausland – vor allem auf Länder, in denen die Zahl der Infizierten zunimmt, der Anteil der Toten jedoch nicht. Doch sind niedrige Todesraten wirklich ein Grund zur Entwarnung? Ein #Faktenfuchs.
Corona-Verharmloser behaupten, die Angst vor Corona sei übertrieben. Oft ist von einem „Hype“ die Rede, oder von einem „Hoax“, also einer angeblichen Falschmeldung. Die neueste Erzählung der Kritiker: Selbst in den Ländern, in denen die Infektionszahlen steigen, sei zu beobachten, dass die Sterberate niedrig bleibt oder gar sinkt. Und wenn selbst dort wenige Menschen sterben, wo viele infiziert sind, könne Corona ja nicht besonders gefährlich sein. Warum das ein Schein-Argument ist, erklärt der #Faktenfuchs.
Der US-amerikanische Präsident Donald Trump sagte kürzlich in seiner Rede zum Unabhängigkeitstag der USA, die Infektionszahlen in den USA seien zwar hoch – 99 Prozent der Fälle aber „total ungefährlich“. Auf Twitter legte er noch einmal nach: Die Todeszahlen seien „niedrig und stabil„. Der deutschsprachige Verschwörungsideologe Oliver Janich teilte im Messaging-Dienst Telegram einen Post, in dem es heißt: „Auch in Indien fliegt derzeit der Corona Hoax auf“ – dort kämen auf eine Million Menschen nur elf Corona-Tote.
Die Julia hat es nicht gelernt, dass man unbeeinflusst von Interessenlagen als Journalist zu berichten hat. Die Zahl der Toten in einer Bevölkerung in Relation zur Gesamtbevölkerung und unter Berücksichtigung der geborenen Individuen ergibt ein klares Bild. Meiner Beobachtung nach wird das immer so um 1,2 – 1,4 Prozent als Sterbezahl auftauchen. Mit und ohne Maske.